Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst fördert Künstlerinnenresidenz der Halle16
Um die Artist Residency von Carlota Daniel und Madonna Mayfield zu ermöglichen, hatte die Halle16 eine teilweise Förderung beim Regierungspräsidium Freiburg beantragt. Damit konnten die Künstlerinnen entsprechend honoriert werden und ein umfassendes Programm innerhalb ihres 10-tägigen Aufenthalts druchführen. In der Zeit vom 24. September bis 04. Oktober 2025 nutzten Daniel und Mayfield die Halle nicht nur zum gemeinsamen Arbeiten, sondern boten zwei Workshops an und organisierten gemeinsam mit der Hallen Community eine Vernissage. Mit der Förderung konnten wir ein faires Honorar bezahlen, Materialien beschaffen und Reise- sowie Übernachtungskosten bezuschussen.
Beide Künstlerinnen gehen in ihrer Kunst eher intuitiv vor, lassen sich auf eine Reise in das Unbekannte ein, ohne die Route vorab zu planen. Während Carlota dem magischen Realismus zuzuordnen ist, geht es Madonna um das Sichtbarmachen des Innenlebens der Menschen, also um das, was unserem Auge gemeinhin verborgen bleibt. Vorrangig geht es um Themen von Frauen und ihren verschiedenen Rollen z. B. als Mütter oder Ehefrauen, aber auch ihre spezielle Rolle des „Nestbauens“, nicht zuletzt, um ihren Kindern einen sicheren Ort zu bieten. Diese Themen werden in einer Art symbolischer Kunstsprache optisch aufgearbeitet. Beide Künstlerinnen benutzen eine breite Palette von Techniken, obwohl sie sich auch im Hinblick auf ihre methodischen Vorlieben durchaus unterscheiden. Als Artists in Residence in der Halle 16 hat Madonna, neben ihren Bildern in Tinte, gerne Collagen mit unterschiedlichen Materialen angefertigt, während Carlota sich auf Zeichnung und Malerei auf Papier beschränkte.
Besonders an ihrer Residency war, dass die beiden die Zeit genutzt haben, gemeinsame Werke zu schaffen. Für sie war es eine besondere Herausforderung, denn dieser Prozess erforderte eine noch viel tiefere Kommunikation über das Geschaffene. Dadurch entstand in dieser produktiven Artist Residency die Künstlerfigur “Malotta”. Ihre Werke werden bald in einer Ausstellung im LABORfenster zu sehen sein.
Wie bereits so viele Künstler:innen vor ihnen waren Carlota Daniel und Madonna Mayfield begeistert von der Halle 16, die ihnen wie eine Art Oase erschien, wo Künstler:innen aller Schattierungen, ihre kreativen Kräfte frei entfalten können. “Die Stadt Sulz kann stolz darauf sein, ihren Bürger:innen, auch über die Region hinaus, eine derartige kulturelle Einrichtung anbieten zu können.”
Die Halle16 hat sich zu einem offenen Ort des gesellschaftlichen, künstlerischen Austausches entwickelt. Deshalb ist bei allen Veranstaltungen der Eintritt auf Spendenbasis. Mit Hilfe von Förderungen versuchen wir z.B. das Material für künstlerische Workshops zur Verfügung zu stellen. Durch das niederschwellige Angebot möchten wir Barrieren abbauen, die durch soziale Herkunft, geringe Mobilität, Armut, Sprache und kleinstädtische Strukturen entstehen.
von links: Verónica Munín-Glück, Carlota Daniel, Madonna Mayfield, Hans-Eckhardt Hagen
Ergebnisse des Workshops am 03. Oktober
Eine ausführlichere Dokumentation ihrer Residenz und der Ausstellung gibt es in dem Blog auf der Halle16 Homepage.
Im Rahmen ihres Aufenthaltes stellte Carlota Daniel außerdem im LaborFenster in Tübingen aus und lud dort zu einem persönlichen Gespräch ein.
Wer beide Ausstellungen bisher verpasste, hat im November nochmal die Gelegenheit im LaborFenster Werke beider Künstlerinnen zu sehen. Mehr Informationen zum Marlotta Fenster folgen bald.