Bauernfeind-Museum Sulz am Neckar

Gustav Bauernfeind wurde 1848 in Sulz am Neckar geboren. In den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts wurde er zunehmend bekannter, hauptsächlich aufgrund seiner Veduten und Genrebilder aus den Ländern des Nahen Ostens. Vor allem seine naturgetreuen Studien der palästinensischen Landschaft sind unter den sogenannten “Orientmalern” einzigartig.

Das Bauernfeind-Museum wurde 1990 gegründet und wird seither ehrenamtlich aufgebaut und geführt. Im heutigen Sulzer Bauernfeind-Museum werden zahlreiche Zeichnungen, Ölskizzen, Aquarelle und Ölgemälde gezeigt. Einzigartig ist das dazugehörige Archiv, in dem zahlreiche Briefe des Malers, neben Fotografien und anderen Schriftstücken, die Eindrücke der Reisen eines Malers Ende des 19. Jahrhunderts dokumentieren.

Volker Bertram unterstützt das Bauernfeind-Museum schon viele Jahre aktiv. Zahlreiche Bildkäufe gehen auf ihn zurück. Damit die Bilder langfristig der Gesellschaft zugute kommen werden, sind sie Teil dieser Stiftung geworden. Sie stehen dem Bauernfeind-Museum somit weiterhin zur Verfügung.

Gustav Bauernfeind – Von Sulz nach Jerusalem

Das Bauernfeind-Museum stellt neben dem künstlerischen Werdegang Gustav Bauernfeinds auch die Geschichte seiner Herkunftsfamilie aus und thematisiert damit die 1848er Revolution in Sulz am Neckar. Die Revolution 1848/1849 prägte die Bauernfeinds nachhaltig, denn Gustavs Vater, der Apotheker Johann Baptist Bauernfeind saß viele Jahre  in Untersuchungshaft auf der Festung Hohen-Asperg.

Im Architekturstudium  erarbeitete sich Gustav Bauernfeind die Basis für sein künstlerisches Wirken, das von Beginn an vom Reisen geprägt war. Zur Illustration von zwei Prachtbänden über Italien und die Schweiz begann er seine Reisen. Im Alter von 29 Jahren unternahm er mit Freunden aus dem Studium eine Fahrt nach Chioggia bei Venedig. Dort entstanden verschiedene Ölstudien und Ölgemälde; für ihn war es der Einstieg in die Ölmalerei. Von 1880 bis 1889 unternahm er drei Reisen in den “Orient”, bei denen er sich über vier Jahre in den Ländern Palästina, Libanon und Syrien aufhielt.

Zurück in München gründete er mit Elise Bertsch eine Familie. Aus finanziellen Gründen zog er 1896 mit ihr und ihrem einzigen Kind Otto nach Jerusalem in die dortige Templersiedlung um. Bauernfeind starb am Heiligen Abend 1904 und fand auf dem Templerfriedhof in Jerusalem seine letzte Ruhestätte.

Das aktuelle Buch von Richard Weinzierl informiert genauer über den Werdegang des Künstlers.