Neue Vortragsreihe anlässlich Gustav Bauernfeinds 175. Geburtstag (Teil 1 bis 3)

Wir feiern dieses Jahr Gustav Bauernfeinds 175. Geburtstag! 

Wie wurde aus dem Kind eines Revolutionärs ein “Orientmaler”, wie er sich selbst nannte? Wie kam ein Sulzer nach Palästina?

Anlässlich dieses Jubiläums wird Richard Weinzierl diese und andere Fragen beantworten. Anschaulich und lebendig zeigt er in 7 Vorträgen den Lebensweg des Sulzer Künstlers auf.

Jeder Vortrag ist in sich abgeschlossen, d.h. Sie müssen nicht bei jedem dabei gewesen sein, um insgesamt mitzukommen. (Aber es lohnt sich in jedem Fall!)

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der VHS Sulz

Veranstaltungsort: Bürgersaal des Sulzer Rathauses, Obere Hauptstraße 2 (Eingang Hirschstraße)

Beginn: jeweils um 19:00 Uhr  Dauer: ca. 1-1 ½ Stunden

Abendkasse: 5,00€ (Schüler, Studierende und Mitglieder des Fördervereins „Gustav Bauernfeind Kulturhaus Sulz am Neckar e.V.“ haben freien Eintritt)  Der Erlös kommt dem Förderverein zugute.

 

Teil 1: Gustavs familiäre Wurzeln und seine Ausbildung

9. Februar 19 Uhr

Am 4. September 1848 kam Gustav Bauernfeind in Sulz am Neckar auf die Welt. Im gleichen Jahr fanden im ganzen Königreich Württemberg Wahlversammlungen statt, immer mehr Stimmen wurden laut und forderten ein geeintes Deutschland unter einer demokratisch gewählten Regierung.

Gustavs Vater, der Sulzer Apotheker Johann Baptist Bauernfeind, war Vertreter des Sulzer demokratischen Vereins und war aktiv an der Revolution beteiligt. Dafür wurde er im August 1849 wegen Hoch- und Landesverrats verhaftet und saß bis 1852 in Haft. Nach seinem Freispruch verließ die Familie Sulz und zog nach Stuttgart, wo der Vater 1865 an einem tragischen Unfall starb. 

Richard Weinzierl wird diese frühen Jahre in Sulz in seinem Vortrag thematisieren und dabei die Fähigkeiten des Vaters genauer begutachten. Welchen Einfluss hatten Ereignisse wie die mehrjährige Untersuchungshaft oder der frühe Tod des Vaters auf den heranwachsenden Gustav?

 

Teil 2: Gustav Bauernfeind in Italien und in der Schweiz

23. Februar 19 Uhr

Nach seiner Ausbildung und den ersten Schritten als Architekt nimmt Gustav 1873 einen Auftrag entgegen, der mit seinem bisherigen Beruf nur noch wenig zu tun hat: er bereist Italien und fertigt dort Zeichnungen von Sehenswürdigkeiten oder atmosphärische Straßenszenen an. 

Er wird diese Arbeit die nächsten Jahre ausüben und bereist dafür drei Mal Italien und einmal die Schweiz. Dabei bildet er sich im Zeichnen und in der Malerei fort, offensichtlich schon 1873 mit dem Wunsch, malerisch tätig zu sein. So ganz von der Architektur gelöst hat er sich aber nicht. Er überlegt, ob er nach ein paar weiteren Jahren nicht vielleicht fähig wäre, ganze Innendekorationen von Neubauten zu übernehmen. 

Richard Weinzierl wird neben diesen persönlichen Überlegungen von Gustav Bauernfeind aber ganz alltägliches untersuchen. Denn wie reiste man eigentlich vor 150 Jahren durch Europa und wie bequem war das? Oder wie lange benötigte ein Brief von Italien nach Deutschland?

 

Teil 3: Die 1. Orientreise (April 1880 bis Juni 1881)

23. März 19 Uhr

Sehr wenig ist über die Beweggründe von Gustav bekannt, die ihn dazu brachten 1880 in den nahen Osten aufzubrechen. Weder seine Konstitution, noch seine ständige Geldnot waren förderlich für solch eine Reise. 

Aber er hatte Verbindungen: Seine Schwester wohnte mit ihrem Mann in Beirut, so dass er das als erstes Ziel erkor. Über Kairo reist er im Frühjahr 1880 nach Beirut und von dort weiter nach Jerusalem. Auf seiner Reise zeichnet er, aquarelliert und fotografiert, es sind aber nur wenige Aquarelle von dieser Reise erhalten. 1881 ist Gustav wieder zurück in München und malt im Atelier seine Eindrücke in Öl.

Richard Weinzierl fragt in seinem dritten Teil wie Gustav auf die Idee kam, in den Orient zu reisen und womit er diese Reise finanzierte. Er wird auch seinen Weg nachvollziehen, den er von Stuttgart in den Libanon nahm. Vielleicht könnt Ihr also von Gustav noch ein paar Tipps zum sparsamen Reisen bekommen. ;)