Rebecca Koellner. etwas fällt herunter und fängt an zu leben
Seit über fünfzehn Jahren erforscht Rebecca Koellner das Zusammenspiel von Sprache und Skulptur. Dabei werden auch in der Natur vorgefundene Objekte von ihr bearbeitet. Die in Konstanz lebende Künstlerin hat dort schon in mehreren Arbeiten Texte und Symbole auf Bäumen hinterlassen. Ihr letzte derartige Arbeit “der speicher” haben wir 2021 auch gefördert. In ihrer aktuellen Serie Heimat (2025) bleibt sie bei der Verbindung von Natur und Text: Sie verbindet in diesen Arbeiten Bienenwaben und Vogelfedern mit lyrischen Texten über Aufbruch und Ankunft auf metaphorische Weise.
Dauer: 22.11.2025 bis 15.01.2026
Am 15. Januar 2026 um 17 Uhr haben Sie bei unserer Finissage die Gelegenheit, Rebecca Koellner zu einem Gespräch über ihre Arbeiten in Tübingen zu treffen.
Treffpunkt ist vor dem LABORfenster im Mirabeauweg 3, 72072 Tübingen.
Arbeiten:
home I, 2025, Bienenwaben, Wiedehopffedern, Papier
44,5 cm x 44,5 cm x 27 cm
getroffen
In der herzkammer
bin ich der bote
des glücks
hier will ich mich verstecken
in deinem herzen
und nur ab und zu
hervorkommen
um zu fliegen
über die felder
im frühling
home II, 2025, Bienenwaben, Wiedehopffedern, Papier
27 cm x 22 cm x 12 cm
gemeinsam reifen wir
für den flug
in die jahreszeit des wachstums
september, oktober.
unsere flügel
werden schöner, stärker
wir fliegen
in die schönen tage
und ernten
was uns der frühling versprach
etwas fällt herunter, 2025, LED-Röhren, Aluminiumrahmen
Die Arbeit behandelt das Ringen um Worte und wie schwierig es sein kann, die stimmigen, die passenden zu finden. Das Unaussprechliche, das Unerhörte in Worte zu fassen, gehört zu den größeren Herausforderungen, denen man sich stellen kann. Nicht nur im sozialen Kontext, sondern auch in der Psychoanalyse. Vorausgesetzt, es geschieht in einem geschützten Umfeld, welches auf eine moralische Einordnung verzichtet. Insofern greift das Zitat des Architekten Le Corbusier: "Alles ist anders, alles ist neu, alles ist schön".
„Natur und Kultur treffen im engen Raum und in vielen möglichen Sichtachsen aufeinander – und damit auch auf das Interesse der Künstlerin, die in ihren Arbeiten das Verhältnis zwischen Mensch und Natur in den Blick nimmt. “
Instagram: rebecca_koellner_art
1998 AEG Kunstpreis Ökologie
1996 Stipendium „Germinations“, Studienaufenthalt, Birmingham, GB
Geboren in York/UK 1968
09/2000-10/2001: Aufenthalt in Kalifornien
02/99–01/00: Meisterschülerin, Norbert Radermacher, Kassel
03/1999–06/1999: Studienaufenthalt in Phoenix/Arizona, USA
10/1995–01/1999: Studium an der Kunsthochschule Kassel, N. Radermacher, Ayse Erkmen
10/1993–10/1995: Studium an der Hochschule der Bild. Künste, Saarbrücken, Ulrike Rosenbach, Serge Spitzer
10/1990–10/1993: Studium Freie Kunst, Freie Kunstschule, Nürtingen